Der Weg

Die ersten Gehversuche habe auch ich während der Schulzeit mit Laubsäge, Schleifpapier und Bohrmaschine gemacht. Daraus entstanden die ersten kleinen Möbel. Meine Objekte waren mir immer ein bisschen peinlich, weil die Schulkolleginnen deren Väter Schreiner oder Zimmerleute waren immer so viel besser aussahen. Meinem Vater half ich in dieser Zeit ein Gewächshaus zu bauen in solidem Holzfachwerkbauweise zu erstellen. Es steht immer noch und hat schon den einen oder anderen Wintersturm erlebt (Vivianne und Lothar zum Beispiel oder im letzten Jahr Burglind). Das hat zwar alles Spass gemacht, der Funke sprang zu dieser Zeit aber noch nicht. Wäre das anders wäre ich nun gelernter Schreiner...

Viel später kam ich wieder mit dem „Handwerk“ in Berührung. Während eines Frankreich Urlaubs half ich meinem Schwiegerpapa in spe beim Bau eines Outdoorbades auf einem privaten Zeltplatz. Ich habe damals den Tisch für ein Lavabo gemacht und weiss noch wie ich staunte, was man mit Stichsäge und vor allem mit der Oberfräse im kurzer Zeit erschaffen kann. Ich habe allerdings auch gelernt wie schnell mit diesen Werkzeugen Fehler passieren - und wie schlecht sich diese korrigieren lassen. Die Möglichkeiten die sich mir dadurch (wenigstens in der Fantasie) eröffneten faszinierten mich und liessen mich seitdem nie mehr ganz los. Schon zu dieser Zeit gefielen mir gezinkte Verbindungen besonders gut. Weil ich aber so auf die Handmaschinen eingeschossen war, landete ich immer bei den selbstgebauten resp. käuflichen Zinkenschablonen. Ersteres war mir irgendwie zu mühsam und unsicher und zweiteres definitiv zu teuer. So entstanden zu dieser Zeit und lange danach vor allem Möbelstücke die mit unsichtbaren Formfedern (Lamello) und Leim zusammengehalten wurden und zum Teil immer noch werden. Solche Verbindungen sind durchaus sehr dauerhaft und in der Herstellung meist auch unkompliziert, ich war aber nie so richtig zufrieden damit.