Freitag, 3. Okt. 2025 at 08:12

4.0.4 Erziehung, Bildung und Persönlichkeitsentwicklung

Erziehung bedeutet, Werte und gewonnene Erkenntnisse weiterzugeben, um Zukunft zu gestalten. Um das Richtige und Wesentliche weiterzugeben, braucht es Kompetenz und tragfähige Vorstellungen über mögliche Zukünfte und die Anforderungen, die sie an uns stellen werden. Damit ist unauflöslich eine nicht delegierbare Vorbildfunktion verbunden: Erwachsene in allen religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Gruppen prägen nicht nur durch Worte, sondern durch gelebte Praxis – vom Umgang mit Ressourcen über Lern- und Konsumverhalten bis hin zur Bereitschaft, sich selbst zu bilden und weiterzubilden.

Dem gegenüber steht die Persönlichkeitsentwicklung als aktive Aufgabe jedes Einzelnen. Sie verlangt die Mühe, Entwicklungsaufgaben bewusst anzunehmen, durch Lernen und Verstehen zu bewältigen und Verantwortung für die eigene Reifung zu übernehmen. Bildung ist daher nicht nur etwas, das vermittelt wird, sondern auch etwas, das erarbeitet und errungen werden muss.

Damit Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung einen angemessenen Beitrag zur Bewältigung künftiger Herausforderungen leisten können, müssen die notwendigen Anstrengungen und Ressourcen zur Umsetzung bereitgestellt und unternommen werden – von den Erziehenden selbst, von den politisch Verantwortlichen und von den Bürger:innen insgesamt. Bildung ist nicht nur ein individuelles Gut, sondern zugleich ein kollektiver Auftrag und ein Schlüssel zur Überwindung der Herausforderungen unserer Zeit und der Zukunft.

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