Donnerstag, 20. Nov. 2025 at 16:24
November 20, 2025•112 words
4.1.0b.4 – Aufstieg der Visegrád-Staaten: Von Partnern zu Gegengewichten
Zwischen 2010 und 2014 bildete sich die V4-Gruppe (Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei) zu einem politischen Block, der zunehmend als eigenständige Stimme Europas auftrat.
Ihre gemeinsame Haltung:
• Skepsis gegenüber Brüsseler Zentralisierung
• Betonung nationaler Souveränität
• Abkehr von liberalen Ordnungsmodellen
• wachsende Nähe zu den USA (Polen)
• selektive Kooperation mit Russland (Ungarn, Slowakei)
Während Westeuropa noch glaubte, die EU sei ein Transformationsprojekt,
verstanden die V4-Staaten sie als Instrument der Selbstbehauptung.
Damit entstand ein strukturelles Spannungsfeld:
Nicht Ost gegen West, sondern zwei politische Modelle Europas:
• eines der Integration,
• eines der Souveränität.
Die Mitte — als Ort der Balance — schrumpfte.