[📰] Produktivität und ihre Tücken

"Wer Schönes schafft, trägt Schönes in sich" - und andersherum.

...oder: Warum es wichtig ist, produktiv zu sein - eben niemand, der ausschließlich konsumiert.

Der einleitende Satz ist ein Gedankenstrang des schönen Wollknäuels, welches die "gesunde Gesellschaft" ausmacht. Ein Konzept, dem im #kernigFM Kosmos aus verschiedenen Blickwinkeln begegnet wird und Teil meiner Motivation, mich mit dem Thema Produktivität zu befassen.

Welche Motivatoren in deinem Fall dahinterstehen, müssen wir vor dem Hintergrund dieses Beitrages einmal vernachlässigen, denn der Fokus wird auf der produktiven Praxis liegen, sodass davon auszugehen ist, dass dein "was" schon beantwortet wurde und du vor dem "wie" stehst.

So ist es in meiner letzten Woche gewesen, was ich im Podcast versucht habe zu beleuchten. Vieles scheint oberflächlich oder offenbar, aber ohne theoretische Lektüre ergaben sich dennoch weitreichende Erkenntnisse für mich, die ich hier einmal mit dir teilen möchte:

Als Prozessmensch und Freund von Struktur, liegt es mir nahe, zu planen, abzuwägen, zu systematisieren und zu recherchieren. Die Gründe dafür liegen tief und können in einer eigenen Analyse betrachtet werden, als Ausgangspunkt des heutigen Themas sind diese Variablen allerdings gegeben und kommen mit ihren ganz eigenen Tücken. Ein weiteres Mal bewahrheitete sich: "Mensch, hüte dich vor dir selbst, dann hast du wohl gehütet." (Meister Eckhart)


  1. Optimieren ist nicht = arbeiten

Diese beiden Themen müssen praktisch getrennt be-/verarbeitet werden. Deine Zeitplanung darf das Optimieren von Abläufen, nicht im Arbeitskonto verbuchen, denn produktiv warst du damit noch nicht. Diese Erkenntnis habe ich versucht laienhaft in einer Formel zu unterstreichen, indem ich mir vor Augen geführt habe, dass mein Effizienzdrang einem Trugbild aufgesessen ist.

  1. Deine Produktivität bemisst sich am Ergebnis, nicht am Prozess.

Wenn du Optimierst, noch bevor du geschaffen hast, warst du nicht produktiv, wenn auch in deinem Kopf ein effizienter Prozess entstanden sein mag. So ist ein geringer Ressourceneinsatz (Effizienz), der zu gar keinem oder nur geringem Ergebnis führt (Produktivität) nichts von beidem - weder effizient noch produktiv.

  1. Gut genug ist besser als nichts

Mit einem ausreichend guten Prozess loszulegen und etwas zu kreieren, ist auch in dem zwecklosen Versuch, den eigenen Zeitaufwand zu objektivieren, ein unmessbar/unendlich besseres Ergebnis, als in der Planungsphase stecken geblieben zu sein und dort Ressourcen zu versenken, die keine Früchte tragen.

Mein Groschen fiel, als mir die Analogie zum Sport vor Augen gehalten wurde - die Betätigung, die so vielen im Leben auf den Kern zu destillieren vermag.

Du kannst wochen-, monate-, jahrelang deinen Trainingsplan in sämtlichen Formen und Farben ausarbeiten, aber wenn du niemals das Fitnessstudio betrittst, dann braucht es keine hellseherischen Fähigkeiten, um deinen Erfolg vorauszusagen.

Letztlich ist in meinem speziellen Fall ein weiterer Stolperstein aufs Parkett getreten, der meinem Naturell leider zu sehr in die Karte spielte

  1. "sophisticated procrastination" is a bitch

Mal etwas Aufschieben und sich 3 Stunden später schlecht deswegen fühlen kennt jeder und kann aktiv dagegen wirken. Sich aber 5 Tage lang von der Arbeit abhalten, indem man Apps zum optimalen sortieren der Notizen vergleicht, personal knowledge management systems studiert und Youtube productivity hustle influencers schaut, um dann irgendwann Mal "möglichst effizient arbeiten" zu können - das ist schon was besonderes. Besonders dämlich auch noch, wenn man sich dabei schlau vorkommt, weil man sich mit abstrakten und hochtrabenden Themen auseinandersetzt; nur die Straße hat von den PS nichts gesehen - und dort entscheidet sich nun Mal das Rennen.


Mehr zur angesprochenen Konsumentenmentalität, der gesunden Gesellschaft und was die Gegenkultur so beschäftigt auf kernigFM (IG)


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