10 - Ästhetik & Geschichtsphilosophie

10.1 Was ist das Wesen der Schönheit?

10.2 Sind ästhetische Urteile objektiv, subjektiv oder intersubjektiv?

  • A: Ästhetischer Objektivismus: Ästhetische Eigenschaften sind im Objekt begründet. (Aesthetic objectivism)
  • B: Radikaler Subjektivismus: Urteile sind reine Geschmacksäußerungen ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit. (Subjektivismus)
  • C: Kantischer Intersubjektivismus: Subjektive Urteile reklamieren allgemeine Zustimmung durch geteilte Urteilskraft. (Kritik der Urteilskraft – Analytik)
  • D: Inter-Subjektiver Konsens: Verständigung innerhalb gemeinsamer Kommunikationsregeln stiftet Geltung. (Ästhetisches Urteil)

10.3 Was macht etwas überhaupt zu Kunst?

10.4 Welche Hauptfunktionen kann Kunst erfüllen?

10.5 Ist Kunst moralisch gebunden oder autonom?

  • A: Moralischer Essentialismus: Ein Werk kann nur ästhetisch wertvoll sein, wenn es moralisch gut ist. (Ethik)
  • B: Ästhetizismus/Autonomismus: Ästhetischer Wert ist unabhängig von Moral. (Ästhetizismus)
  • C: Kontextualismus: Moral kann die ästhetische Wirkung beeinflussen, bleibt aber ein Faktor unter vielen. (Kontextualismus)

10.6 Besteht Kunst primär in Darstellung, Expression oder Symbolik?

  • A: Mimetischer Ansatz: Nachahmung der Wirklichkeit. (Mimesis)
  • B: Expressionismus: Unmittelbarer Gefühlsausdruck. (Expressionismus)
  • C: Symbolismus: Vermittlung von Bedeutungen durch Zeichen. (Symbolismus)

10.7 Welche Rolle spielen Form und Inhalt für den ästhetischen Wert?

10.8 Wie unterscheiden sich das Schöne und das Erhabene?

  • A: Kantisches Erhabenes: Überschreitung der Vorstellungskraft stärkt die Vernunft. (Erhabenheitsbegriff)
  • B: Burkescher Schrecken: Erhabenes mischt Furcht mit Lust. (Edmund Burke – Ästhetik)
  • C: Postmodernes Sublime: Verweist auf Grenzen der Darstellbarkeit. (Lyotard)

10.9 Ist das Hässliche eine eigenständige ästhetische Kategorie?

  • A: Privationstheorie: Hässliches ist bloß Abwesenheit des Schönen. (Privation)
  • B: Moderne Ästhetik des Hässlichen: Das Hässliche besitzt eigene Qualitäten. (Ästhetik des Hässlichen)
  • C: Dialektische Integration: Moderne Kunst bindet das Hässliche zur Wahrheitsstiftung ein. (Adornos Kunsttheorie)

10.10 Was ist Kitsch?

  • A: Emotionaler Betrug: Kitsch bietet standardisierte Gefühle ohne Ernst. (Kitsch)
  • B: Brochs „Böses in der Kunst“: Kitsch verkehrt Wirklichkeit zur süßen Illusion. (Hermann Broch)

10.11 Wie entsteht künstlerische Kreativität und Originalität?

  • A: Inspirationstheorie: Göttliche Begeisterung oder Wahnsinn schafft Kunst. (Platons Ion)
  • B: Kantische Geniustheorie: Das Genie gibt der Kunst die Regel via originärer Schöpfung. (Genie – Kant)
  • C: Psychoanalytische Sublimation: Kunst verarbeitet unbewusste Triebe. (Sublimierung)
  • D: Soziologisches Feldkonzept: Kreativität entsteht im Spannungsfeld sozialer Positionen. (Bourdieu – Regeln der Kunst)

10.12 Lassen sich Kunstwerke nach festen Kriterien bewerten?

  • A: Klassischer Kritizismus: Es existieren kanonische Maßstäbe. (Francis Hutcheson)
  • B: Relativismus: Bewertungsmaßstäbe variieren kulturell. (Relativismus)
  • C: Objektive-Liste-Ansatz: Bestimmte Eigenschaften (Komplexität, Kohärenz) gelten kulturübergreifend. (Aesthetic value)

10.13 Welche Rolle spielt das Publikum bei der Bedeutung von Kunst?

  • A: Intentionalismus: Sinn liegt in der Absicht des Künstlers. (Intentionalismus)
  • B: Rezeptionsästhetik: Bedeutung entsteht im Akt der Rezeption. (Rezeptionsästhetik)
  • C: Konventionalismus: Gemeinsame Regeln lenken Interpretation. (Konventionalismus)
  • D: Tod des Autors: Die Autorintention ist irrelevant, Bedeutung entsteht im Text. (Der Tod des Autors)

10.14 Hat die Geschichte eine Richtung oder ein Ziel?

10.15 Gibt es Fortschritt in der Geschichte?

  • A: Aufklärerischer Progressivismus: Menschheit schreitet zu Vernunft und Freiheit fort. (Fortschritt)
  • B: Kritische Theorie: Technischer Fortschritt bringt neue Barbarei. (Dialektik der Aufklärung)
  • C: Kulturpessimismus: Geschichte bedeutet Verfall statt Fortschritt. (Kulturpessimismus)
  • D: Differenzierungstheorie: Funktionale Ausdifferenzierung ist wertneutral. (Systemtheorie – Luhmann)

10.16 Ist der Geschichtsverlauf deterministisch, zufällig oder probabilistisch?

  • A: Historiographischer Determinismus: Ökonomie oder Naturgesetze bestimmen den Verlauf. (Historischer Materialismus)
  • B: Zufall & Kontingenz: Ereignisse sind wesentlich kontingent. (Karl Popper)
  • C: Probabilistische Mischung: Regelmäßigkeiten ohne strenge Notwendigkeit. (Fernand Braudel)

10.17 Wer bestimmt die Geschichte – Individuen oder Strukturen?

  • A: Great-Man-Theory: Großtaten einzelner Helden prägen die Geschichte. (Great man theory)
  • B: Strukturalismus: Diskurse und Machtstrukturen lenken Ereignisse. (Michel Foucault)
  • C: Wechselwirkungstheorie: Individuum und Struktur bedingen einander. (Max Weber)

10.18 Ist Geschichtswissenschaft wissenschaftlich möglich?

  • A: Positivismus: Geschichte kann exakte Gesetze liefern. (Positivismus)
  • B: Hermeneutik: Verstehen statt Erklären mittels Horizontverschmelzung. (Wilhelm Dilthey)
  • C: Kritische Theorie: Geschichtswissenschaft muss ideologiekritisch reflektieren. (Kritische Theorie)

10.19 Lassen sich moralische Lehren aus der Geschichte ziehen?

10.20 Welche Bedeutung hat Erinnerungskultur für historische Wahrheit?

  • A: Objektiver Historizismus: Erinnerung soll Fakten treu abbilden. (Historismus)
  • B: Kollektives Gedächtnis: Erinnerung konstituiert soziale Identität. (Kollektives Gedächtnis)
  • C: Kritische Erinnerung: Reflektiert Differenz von Geschichte und kulturellem Gedächtnis. (Aleida Assmann)

10.21 Welche Rolle spielt Technologie in historischen Entwicklungen?

  • A: Technologischer Determinismus: Technik formt Gesellschaft zwingend. (Technischer Determinismus)
  • B: Sozialkonstruktivismus: Gesellschaftliche Werte steuern Technikentwicklung. (Sozialkonstruktivismus)
  • C: Ko-Evolutionärer Ansatz: Technik und Gesellschaft beeinflussen sich wechselseitig. (Bruno Latour)

10.22 Haben Epochenbegriffe realen Status oder sind sie Konstrukte?

  • A: Substanzialistischer Epochenrealismus: Epochen sind reale historische Einheiten. (Epoche)
  • B: Historiographischer Nominalismus: Epochen sind bloße Namen der Forschung. (Nominalismus)
  • C: Instrumentalistischer Pragmatismus: Periodisierungen sind nützliche Ordnungshilfen. (Instrumentalismus)

10.23 Gibt es Gesetze in der Geschichte?

  • A: Nomologischer Ansatz: Historische Erklärungen subsumieren Ereignisse unter allgemeine Regeln. (Hempel-Schema)
  • B: Idiographischer Ansatz: Geschichte beschreibt das Einmalige ohne Gesetzmäßigkeit. (Idiographisch-nomothetisch)
  • C: Emergenztheorie: Geschichtliche Gesetzmäßigkeiten sind irreduzibel gegenüber Naturgesetzen. (Emergenz)

10.24 Wiederholt sich die Geschichte?

  • A: Zyklische Theorie: Kulturen durchlaufen Aufstieg und Niedergang in wiederkehrenden Zyklen. (Geschichtszyklus; Spengler)
  • B: Lineare Geschichtsauffassung: Geschichte ist ein einmaliger, zielgerichteter Prozess. (Lineares Geschichtsbild)
  • C: Spiral-Modell: Ähnliche Konstellationen kehren auf höherer Stufe wieder. (Dialektik)

10.25 Gibt es ein „Ende der Geschichte“?

  • A: Fukuyama-These: Liberale Demokratie als finales Stadium der Ideengeschichte. (Das Ende der Geschichte)
  • B: Marxistische Teleologie: Endzustand einer klassenlosen Gesellschaft. (Karl Marx)
  • C: Posthistorischer Pluralismus: Vielfältige Entwicklungen ersetzen jede Endpunkt-Erzählung. (Slavoj Žižek)

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