Tag Y+47

Der Junge hängte sich flink seinen Rucksack um und setzte seine Reise mit vorsichtigen Schritten fort. Er hatte letzte Nacht seinen Schlafplatz auf der Rückseite eines der vielen früheren Essensausgabe-Zentren aufgeschlagen. Im Schutz des überdachten Hintereinganges, der zu einem weitläufigen Parkplatz führte, hatte er sich sicher genug vor den Kreaturen der Nacht gefühlt.

Am 47. Tag seiner Reise huschte er auf diesem riesigen Parkplatz von Fahrzeug zu Fahrzeug und hielt kurz an der von Rost zerfressenen Fahrertür eines Pickups inne. Der Außenspiegel des Fahrzeugs war noch intakt, und der Anblick seines Spiegelbilds ließ den Jungen zusammenzucken. Die schiefe Nase, die schmalen Lippen und die abstehenden Ohren waren von einer dicken Schmutzschicht bedeckt, was für den Jungen nichts ungewöhnliches war. Seine braunen Augen waren noch eingefallener als üblich. Er schien sehr viel Gewicht verloren zu haben, was der Grund für sein Erschrecken war.

Schnell wandte er sich wieder ab und blickte ins Innere des Wagens. Nichts. Wie so häufig waren schon andere vor ihm hier gewesen.


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