[📰] Worte und Beziehungen

Worte - Schall und Rauch

So wie ihr mich nicht zu eurem Geburtstag einladen würdet, nur weil euch ein paar meiner Texte zusagen, nehme ich niemanden in den engsten Kreis auf, von dem ich bisher nur gehört und nichts gesehen habe.

Letztlich verhält es sich so mit jedem Wort, dem keine Tat folgte, die eine echt Konsequenz hatte - bestenfalls noch für mich und meine Lebensrealität. Diese Begebenheit diskutierte ich vor wenigen Wochen mit einem guten Freund und nutzte dabei die Beziehung zu meiner besseren Hälfte zur Veranschaulichung. Sein stetes bestätigendes Nicken nehme ich als Anlass für diese kurzen Ausführungen:

Männliche und weibliche Energie

Menschliche Beziehungen sowie deren Dynamik, insbesondere, wenn es eine romantische im Kontext einer langfristigen Partnerschaft ist, machen den Sachverhalt, auf welchen ich hiermit abziele, ganz besonders deutlich. Zwischen Mann und Frau sollte in einer gesunden Balance, männliche wie weibliche Energie vertreten sein, wobei diese nie statisch ist, sondern innerhalb der involvierten einzelnen Personen, aber auch zwischen ihnen, durchgehend schwankt.

Unendlich viele Faktoren können die Art und Ausprägung dieser Energien ständig ins wanken bringen, wobei es selbstverständlich gewisse "gesetzte" Faktoren geben sollte, die etwa in der Persönlichkeit oder der Lebenssituation festzumachen sind. Wodrauf möchte ich hinaus und was hat das mit dem Titel zu tun?

Nun, Dysbalance in der Beziehung kann diverse Auswirkungen haben, in der seichtesten Form sicherlich als verbale Auseinandersetzung. Was meine Erfahrung gezeigt hat ist allerdings, dass das Gesagte unerheblicher kaum sein könnte - alleine die Wirkung beim Gegenüber ist ausschlaggebend und hier folgt der erste Ratschlag für die Praxis. Ja, bei #kernigFM gibt's nun auch Beziehungstipps:

anstatt deine Wortwahl zu micromanagen und beim Versuch, das Gespräch akut in die vermeintlich richtige Richtung zu lenken, gehe die großen Themen zwischen euch an und betrachte, welche Verhaltensprinzipien mit diesen resonieren

Soll heißen: das Kleine im täglichen Kampf als Ausgangspunkt deiner Bemühungen herzunehmen ist vergebens und kommt dem Ausschöpfen deines Kahns mit einem Kaffeebecher gleich, während du eine Planke vor das Leck im Bug hättest nageln können.

Prinzipiengelenkt zu echter Veränderung

Ausgehend von stabilen Prinzipien und nicht den profanen Täglichkeiten, bist du in der Lage nachhaltig an deiner Beziehung und deinem Charakter zu arbeiten. Auf diese Weise sparst du mentale Ressource und bewirkst tatsächlichen Wandel. Praktisch kann dies bedeuten, dass du nicht mehr davon sprichst, was du alles in der Zukunft vor hast zu tun, wozu du irgendwann einmal bereit sein könntest oder welche weiteren Lippenbekenntnisse wir noch so von uns geben.

Nein. Es zählt nur, welches Gefühl du in der Lage bist, in deiner Frau auszulösen. Deine Worte verblassen binnen Stunden oder Tagen; das Gefühl aber, etwa von Geborgenheit, Sicherheit, Status oder Vertrauen bleibt, sofern es da ist. Und entstehen wird es nur durch Taten und deren Konsequenzen - durch die Erfahrung, die du der Frau an deiner Seite ermöglichst. Resultierend aus den Prinzipien - den Säulen - auf denen dein Leben fußt und den kongruenten Taten deinerseits, die mit ihnen im Einklang sind.

Kommst du nun an dem schmerzlichen Punkt an, dass du, deine Leistungen, deine Habseligkeiten, deine geteilte Lebensrealität, Wohnsituation oder was auch immer, noch nicht dazu reichen, die Balance in deiner Beziehung aufrecht zu erhalten, dann bleibt mir nur dich zu beglückwünschen - du weißt nun, was an es anzugehen gilt.

Du musst und du kannst.

Hier bei kernigFM schreiben wir die Eigenverantwortung groß und jeder hat haargenau die Beziehung, die er verdient hat - das spricht die Frauenwelt natürlich nicht frei von Bringschuld. Eine ähnliche Bewandtnis betrifft die Damen, wobei diese natürlich

andere Emotionen in uns hervorrufen sollten, insofern wir von einer gesunden Beziehung ausgehen dürfen. Hierzu in einem anderen Beitrag mehr...