4 - Philosophische Anthropologie

4.1 Was ist das Wesen des Menschen?

  • A: Essentialismus: Der Mensch besitzt eine unveränderliche metaphysische Essenz (z. B. Vernunft). (Wikipedia)
  • B: Existentialismus: „Existenz geht Essenz voraus“; das Wesen entsteht erst durch gelebte Entscheidungen. (Wikipedia)
  • C: Sozial-Konstruktivismus: „Menschliches Wesen“ ist ein kulturelles Deutungsprodukt. (Wikipedia)
  • D: Naturalismus: Alle Eigenschaften sind durch Evolution und Biologie erklärbar. (Wikipedia)
  • E: Animal rationale: Vernunft definiert den Menschen als „vernünftiges Tier“. (Wikipedia)
  • F: Homo faber: Der Mensch ist ein „schaffendes Wesen“, das Werkzeuge einsetzt und seine Umwelt formt. (Wikipedia)
  • G: Mängelwesen: Biologisch unspezialisiert, kompensiert der Mensch Defizite durch Kultur. (Wikipedia)
  • H: Animal symbolicum: Der Mensch lebt in einer symbolischen Welt aus Sprache, Mythos, Kunst. (Wikipedia)

4.2 Wie steht der Mensch zur Natur?

  • A: Naturalismus: Mensch als reines Naturwesen ohne prinzipielle Sonderstellung. (Wikipedia)
  • B: Exzentrische Positionalität: Der Mensch steht zugleich in und außerhalb seiner Naturhaftigkeit. (Wikipedia)
  • C: Weltoffenheit: Menschen sind nicht an eine spezifische Umwelt gebunden, sondern „welt-offen“. (Wikipedia)
  • D: Idealistisches Geistwesen: Geist transzendiert die Natur qualitativ. (Wikipedia)

4.3 Ist der Mensch von Natur aus gut, böse oder neutral?

  • A: Homo homini lupus: Urzustand des Menschen ist Konkurrenz und Misstrauen. (Wikipedia)
  • B: Edler Wilder: Der Mensch ist ursprünglich gut und wird durch Zivilisation verdorben. (Wikipedia)
  • C: Tabula rasa: Moralische Neutralität: das Neugeborene ist ein „unbeschriebenes Blatt“. (Wikipedia)
  • D: Radikal Böse: Natürliche Neigung, moralische Gesetze eigennützig zu beugen. (Wikipedia)

4.4 Wie verhalten sich Körper und Geist?

  • A: Substanz-Dualismus: Geist und Materie sind getrennte Substanzen. (Wikipedia)
  • B: Physikalischer Materialismus: Bewusstsein ist vollständig auf Gehirnprozesse reduzierbar. (Wikipedia)
  • C: Eigenschaftsdualismus: Eine Substanz, aber zwei nicht-reduzierbare Eigenschaftsarten. (Wikipedia)
  • D: Emergentismus: Mentale Phänomene „tauchen auf“, bleiben aber physisch fundiert. (Wikipedia)
  • E: Panpsychismus: Bewusstsein ist eine Grundeigenschaft aller Materie. (Wikipedia)
  • F: Leib-Phänomenologie: Gelebter Körper als primärer Weltzugang überwindet Subjekt-Objekt-Spaltung. (Wikipedia)

4.5 Verfügt der Mensch über einen freien Willen?

  • A: Harter Determinismus: Alle Entscheidungen sind kausal festgelegt; Freiheit ist Illusion. (Wikipedia)
  • B: Libertarismus: Echte Willensfreiheit kann neue Kausalreihen initiieren. (Wikipedia)
  • C: Kompatibilismus: Freiheit und Determinismus sind vereinbar, solange Handeln inneren Motiven folgt. (Wikipedia)
  • D: Agent-Kausalität: Personen verursachen Handlungen unabhängig von vorangehenden Ereignissen. (Wikipedia)
  • E: Praktische Freiheit: Autonomie als Selbstgesetzgebung des Vernunftwesens. (Wikipedia)

4.6 Wodurch bleibt personale Identität erhalten?

  • A: Substanz-Theorie: Ein beständiges immaterielles Selbst garantiert Identität. (Wikipedia)
  • B: Psychologische Kontinuität: Erinnerung und Bewusstsein bilden das Band der Person. (Wikipedia)
  • C: Körperliche Kontinuität: Identität gründet primär in fortbestehender Leiblichkeit. (Wikipedia)
  • D: Narrative Identität: Lebensgeschichte konstruiert ein kohärentes Selbst. (Wikipedia)
  • E: No-Self-Ansatz: „Selbst“ ist eine nützliche Illusion ohne ontologischen Kern. (Wikipedia)
  • F: Leib-Ansatz: Leibliche Kontinuität ist konstitutiv für Identität. (Wikipedia)

4.7 Welche Rolle spielen Vernunft und Trieb/Emotionen?

  • A: Primat der Vernunft: Rationales Denken soll Emotionen beherrschen. (Wikipedia)
  • B: Primat des Unbewussten: Verborgene Triebe steuern weitgehend das Verhalten. (Wikipedia)
  • C: Wille zur Macht: Grundantrieb ist Selbststeigerung, Vernunft rationalisiert. (Wikipedia)
  • D: Dialektische Integration: Hierarchie von Trieben, Gefühlen und Geist in der Person. (Wikipedia)

4.8 Welche Bedeutung haben Emotionen für Rationalität?

  • A: Rationalismus: Emotionen sind störende Affekte. (Wikipedia)
  • B: Gefühls-Kognitivismus: Emotionen enthalten kognitive Bewertungen. (Wikipedia)
  • C: Embodied Cognition: Denken ist verkörpert; Emotion und Vernunft untrennbar. (Wikipedia)
  • D: James-Lange-Theorie: Gefühle sind Wahrnehmungen körperlicher Reaktionen. (Wikipedia)
  • E: Emotionale Intelligenz: Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und zu nutzen. (Wikipedia)

4.9 Bestimmt Sprache das Denken?

  • A: Linguistischer Determinismus: Sprachstrukturen legen Denkgrenzen fest. (Wikipedia)
  • B: Universalgrammatik: Es existiert eine sprachenunabhängige kognitive Grundstruktur. (Wikipedia)
  • C: Moderater Relativismus: Sprache formt, aber determiniert das Denken nicht vollständig. (Wikipedia)
  • D: Mentalese-These: Denken erfolgt in einer inneren „Sprache des Geistes“. (Wikipedia)
  • E: Dialogische Konstitution: Verstehen vollzieht sich wesentlich sprachlich. (Wikipedia)
  • F: Sprachspiele-Pragmatismus: Bedeutung ergibt sich durch Gebrauch. (Wikipedia)

4.10 Ist der Mensch primär Individuum oder Gemeinschaftswesen?

  • A: Methodologischer Individualismus: Soziale Phänomene sind auf Einzelhandlungen reduzierbar. (Wikipedia)
  • B: Kommunitarismus: Identität und Werte wurzeln in der Gemeinschaft. (Wikipedia)
  • C: Dialektik von Ich und Wir: Individuum verwirklicht Freiheit erst in der sittlichen Gemeinschaft. (Wikipedia)
  • D: Existenzialistischer Individualismus: Radikale Selbstbestimmung gegen Konformität. (Wikipedia)

4.11 Natur oder Kultur – was prägt den Menschen stärker?

  • A: Biologischer Determinismus: Gene dominieren Verhalten. (Wikipedia)
  • B: Sozialdeterminismus: Verhalten ist primär kulturell bedingt. (Wikipedia)
  • C: Interaktionismus: Entwicklung entsteht im Gen-Umwelt-Wechselspiel. (Wikipedia)
  • D: Kultur als zweite Natur: Institutionen kompensieren menschliche Mängel. (Wikipedia)
  • E: Animal symbolicum: Mensch lebt in symbolischen Formen. (Wikipedia)
  • F: Anthropologische Konstanten: Trotz Vielfalt existieren universelle Grundbedürfnisse. (Wikipedia)

4.12 Welchen Stellenwert hat Arbeit?

  • A: Marxistische Entfremdung: Lohnarbeit entfremdet von Wesen und Produkt. (Wikipedia)
  • B: Weberianischer Berufsethos: Arbeit verleiht Sinn und Disziplin. (Wikipedia)
  • C: Post-Work-Ansätze: Automatisierung ermöglicht Leben jenseits notwendiger Arbeit. (Wikipedia)
  • D: Arbeit als Notwendigkeit: Mühsame Pflicht zur Existenzsicherung. (Wikipedia)
  • E: Arbeit als Selbstverwirklichung: Kreative Entfaltung durch produktive Tätigkeit. (Wikipedia)

4.13 Wie verändert Technik das Menschsein?

  • A: Instrumentalismus: Technik ist neutrales Werkzeug. (Wikipedia)
  • B: Wesensausdruck: Technik kompensiert biologische Defizite. (Wikipedia)
  • C: Gestell: Moderne Technik ordnet Welt als „Bestand“ und birgt Herrschaftsgefahr. (Wikipedia)
  • D: Medien-Erweiterung: Technologien erweitern menschliche Sinne und Denkweisen. (Wikipedia)
  • E: Transhumanismus: Technik soll biologische Grenzen überwinden. (Wikipedia)
  • F: Medienteorie Simondon/Stiegler: Technik konstituiert Identität und Gedächtnis. (Wikipedia)
  • G: Kritische Theorie: Technik reproduziert Herrschaft und Entfremdung. (Wikipedia)
  • H: Techniksoziologie: Technik ist sozial konstruiert und formt Gesellschaft. (Wikipedia)

4.14 Hat Moral evolutionäre oder rationale Grundlagen?

  • A: Evolutionäre Ethik: Moralneigungen sind adaptive Strategien. (Wikipedia)
  • B: Deontologische Ethik: Moral beruht auf Vernunftgründen jenseits der Biologie. (Wikipedia)
  • C: Kultureller Relativismus: Moral ist Produkt lokaler Traditionen. (Wikipedia)
  • D: Kognitive Moralentwicklung: Moralisches Urteilen entwickelt sich stufenweise. (Wikipedia)
  • E: Moralische Gefühle: Sympathie und Emotionen bilden Grundlage der Moral. (Wikipedia)

4.15 Was motiviert moralisches Handeln?

  • A: Internalismus: Moralisches Urteil beinhaltet Motivation. (Wikipedia)
  • B: Externalismus: Zusätzliches Begehren ist nötig, um zu handeln. (Wikipedia)
  • C: Sentimentalismus: Moralische Gefühle treiben Motivation. (Wikipedia)

4.16 Wie begründet sich Menschenwürde?

  • A: Kantischer Ansatz: Autonome Vernunft verleiht absoluten Wert. (Wikipedia)
  • B: Religiöser Personalismus: Würde basiert auf Gott-Ebenbildlichkeit. (Wikipedia)
  • C: Capabilities-Ansatz: Würde = Fähigkeit, zentrale Lebensfunktionen zu entfalten. (Wikipedia)
  • D: Diskursethik: Würde entsteht durch Teilhabe am rationalen Diskurs. (Wikipedia)

4.17 Wie erklärt sich Selbst- oder Bewusstsein?

  • A: Emergenztheorie: Bewusstsein entsteht aus komplexer Gehirndynamik. (Wikipedia)
  • B: Funktionalismus: Mentale Zustände sind durch ihre Rolle definiert. (Wikipedia)
  • C: Phänomenologie: Subjektives Erleben ist irreduzibel. (Wikipedia)
  • D: Higher-Order-Thought: Ein Zustand ist bewusst, wenn er zum Gegenstand eines höheren Gedankens wird. (Wikipedia)
  • E: Panpsychismus: Bewusstsein ist fundamental. (Wikipedia)
  • F: Reflexive Selbst-Theorie: Bewusstsein enthält unmittelbaren Selbstbezug. (Wikipedia)
  • G: No-Self (Metzinger): Das erlebte Selbst ist ein neuronales Modell. (Wikipedia)

4.18 Welche Bedeutung hat Sterblichkeit?

  • A: Existentialistische Endlichkeit: Tod stiftet Authentizität und Verantwortung. (Wikipedia)
  • B: Endlichkeitsbewusstsein: „Sein-zum-Tode“ prägt das Dasein. (Wikipedia)
  • C: Unsterblichkeitssehnsucht: Seele überdauert den Tod metaphysisch. (Wikipedia)
  • D: Absurdität: Sterblichkeit macht das Leben sinnlos, aber revoltierbar. (Wikipedia)
  • E: Naturalistische Akzeptanz: Tod betrifft uns nicht, solange wir leben. (Wikipedia)
  • F: Transhumanistische Kritik: Sterblichkeit ist ein lösbares Technikproblem. (Wikipedia)

4.19 Welche Rolle spielt Zeitlichkeit für das Selbstverständnis?

  • A: Phänomenologie der Zeit: Inneres Zeitbewusstsein strukturiert Erfahrung. (Wikipedia)
  • B: Zeitlichkeit als Existenzial: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft bilden Einheit des Daseins. (Wikipedia)
  • C: Dauer vs. Uhrzeit: Qualitative Dauer unterscheidet sich von messbarer Zeit. (Wikipedia)
  • D: Narrativer Temporalismus: Selbst entsteht durch zeitliche Erzählstrukturen. (Wikipedia)
  • E: B-Theorie der Zeit: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft sind objektiv gleichwertig. (Wikipedia)

4.20 Wie verhält sich Vernunft zu Glauben und Transzendenz?

  • A: Fideismus: Glaube steht über oder unabhängig von Vernunft. (Wikipedia)
  • B: Harmonisierung (Aquin): Vernunft und Offenbarung ergänzen sich. (Wikipedia)
  • C: Konfliktmodell: Vernunft ersetzt religiöse Deutungen. (Wikipedia)
  • D: Homo religiosus: Religiosität als anthropologische Konstante. (Wikipedia)
  • E: Projektionstheorie: Gott als Spiegel menschlicher Ideale. (Wikipedia)
  • F: Transzendenzbedürfnis: Grenzsituationen führen über das Diesseits hinaus. (Wikipedia)
  • G: Evolutionäre Religionstheorie: Religion als Nebenprodukt kognitiver Mechanismen. (Wikipedia)

4.21 Ist Geschlecht biologisch oder sozial bestimmt?

  • A: Biologischer Essentialismus: Geschlechtsunterschiede sind naturgegeben. (Wikipedia)
  • B: Gender-Sozialkonstruktivismus: Geschlecht ist performativ und sozial konstruiert. (Wikipedia)
  • C: Intersektionalität: Geschlecht verschränkt sich mit weiteren Machtachsen. (Wikipedia)
  • D: Phänomenologie des Geschlechts: Frau-Sein als situierte Leiblichkeit. (Wikipedia)
  • E: Komplementaritätstheorie: Männlichkeit und Weiblichkeit ergänzen sich wechselseitig. (Wikipedia)

4.22 Wie ist die Zukunft des Menschen zu denken?

  • A: Humanistischer Fortschrittsglaube: Stetige moralische und technologische Verbesserung. (Wikipedia)
  • B: Ökologischer Posthumanismus: Mensch muss sich in planetare Grenzen einfügen. (Wikipedia)
  • C: Apokalyptischer Pessimismus: Kollaps ist wahrscheinlich; Menschheit ist endlich. (Wikipedia)
  • D: Transhumanismus: Technik ermöglicht radikale Verbesserung und mögliche Unsterblichkeit. (Wikipedia)

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