Tuesday, Jun 17, 2025 at 9:22 PM
June 17, 2025•397 words
Hindar’s Tausend Weisheiten
Dieses Buch war bereits die Begierde vieler ambitionierter Magier. Es wurde von dem mächtigen Erzmagier Hindar verfasst. Dieser lebte in einer aufstrebenden Stadt namens Solem, welche der Bergbau zu einer der reichsten Städte des Reichs machte. Dieser Reichtum zog viele Glücksritter und Abenteurer an, die sich erhofften, sich an dem Schatz des Erdreichs beteiligen zu können. So verließ auch Hindar in jungen Jahren seine ursprüngliche Heimat Eldamara, und reiste nach Solem. Sein Ziel war es, von den dort ansässigen Erzmagiern zu lernen, die versuchten, Gerüchten über eine Quelle unermesslicher Macht tief im Erdreich auf den Grund zu gehen.
Gemeinsam mit ihm reiste sein alter Freund Allistar, den er schon aus Kindheitstagen kannte. Die beiden hatten gemeinsam die Akademie der heiligen Magie von Aethralis absolviert und waren auf der Suche nach neuen Lehrmeistern. Dort angekommen, etablierten sich die beiden talentierten Magier schnell in der neu gegründeten Magier-Vereinigung und konnten sich über die Jahre den Ruf von fleißigen, wissbegierigen Novizen erarbeiten.
Im Zuge ihrer Arbeit für die Erzmagier erkundeten die beiden häufig die verzweigten natürlichen Tunnel des die Stadt umgebenden Gebirges. Der Großteil des Untergrunds war nach wie vor unerforscht und auch häufig gefährlich. Es kam durchaus nicht selten vor, dass Bergbauer und Abenteurer auf der Suche nach weiteren ertragreichen Rohstoffen von ihren Erkundungsreisen nicht zurückkehrten. Eines Tages stießen Allistar und Hindar auf ein Tunnelsystem, welches tiefer in den Berg hineinführte als alle anderen zuvor. Eine magische Aura drang aus den Tiefen der Dunkelheit. Mit der Hoffnung, eine Spur zum Ziel ihrer Vereinigung gefunden zu haben, folgten sie dem dunklen Tunnel weiter, zwängten sich sogar durch die engsten Stellen. Als sich der Weg in zwei Tunnel verteilte, beschlossen die beiden, sich aufzuteilen. Allistar wählte den Linken Gang, Hindar den Rechten. Allistar, getrieben von seinem Streben nach Macht und Wissen, merkte nicht, dass er schon bald die Orientierung verloren hatte. Stundenlang irrte er durch die engen Gänge, seine Erschöpfung wuchs mit jedem Schritt.
Hindar hatte währenddessen einen Abstieg zu einem unterirdischen See entdeckt. Als er sich diesem näherte, erklangen langsam unbekannte Stimmen in seinem Kopf. Er konzentrierte sich auf diese, versuchte ihre Bedeutung zu erkennen, vergeblich. Das Gesprochene war in keiner ihm bekannten Sprache. Er fühlte ein immer stärker werdendes Verlangen, sich dem See noch weiter zu nähern. Was daraufhin passierte, konnte Hindar später nicht mehr genau wiedergeben, seine Erinnerung an die Erkundung endete an diesem Punkt.