Wien // die Abhängigkeit

Heute ist Samstag, der 4. Mai und ich blicke zurück auf die Woche. Eine Woche im Höhenflug. Mein Leben läuft auf der Überholspur. Nein, nicht wegen Drogen, sondern weil es beruflich und privat gerade super läuft und meine innere Einstellung wunderbar dazu passt. Allein das würde eine ganze Geschichte füllen. Aber darüber möchte ich nicht schreiben. Stattdessen über den 1. Mai, als ich morgens heimgegangen bin und fast in Tränen ausgebrochen bin. Ich musste mir eingestehen, dass ich süchtig bin. Nicht mehr und nicht weniger als ein Junkie.

Nicht körperlich abhängig, aber sehr wohl süchtig nach Party und guter Laune. Die Beratungsstellen nennen das psychische Abhängigkeit. Dieses Eingeständnis lies mich für einen Moment verzweifeln und beinahe wäre ich heulend auf der Straße zusammengebrochen. Die ganze Woche über geistert der Gedanken nun schon in meinem Kopf herum und ich versuche mir Strategien zur Bekämpfung oder zumindest für den Umgang mit der Sucht zurecht zu legen. Ich möchte nicht aufhören, aber ich möchte es mehr kontrollieren und die Anzahl der Erlebnisse zurückfahren. Dazu gehört auch, dass ich heute nicht fortgehe. Bis jetzt hatte ich auch nicht den Gedanken dazu. Dennoch erwische ich mich, wie der Gedanke leicht in mir wäschst, sofern ich online den Hinweis auf einen guten Gig lese. Also schnell weg mit dem Gedanken.

Mittwoch war Feiertag und natürlich gab es am Dienstag wieder einiges zum fortgehen. Montag und Dienstag war ich beruflich im Ausland und so war ich Dienstag Abend zu Hause ganz leer im Kopf und wollte am Mittwoch nur entspannen und mir nichts vornehmen. Eigentlich war ich ja erst am Samstag unterwegs, aber nun war wieder ein Gig angesagt, wo einer der DJ’s vom Samstag auflegt. Wieder ein Gay-Event und noch dazu in einer Location, die ich noch nicht kannte. Natürlich konnte ich nicht widerstehen. Dennoch nahm ich mir vor es ruhiger anzugehen und nicht den Mittwoch zu verschlafen.

Wie bereits berichtet, halten sich die Nebenwirkungen stark in Grenzen. Dennoch verschlafe ich gut und gern den halben Tag. Der Vormittag im Bett verläuft zwar schlafend, aber unruhig, da die Wirkung vom Ecstasy natürlich noch im Blut ist. Erst gegen Mittag verfällt man dann in einen wirklich guten Schlaf und so vergeht die Zeit leicht bis 15 Uhr. Auch wenn ich für Mittwoch nichts vor hatte, so wollte ich diesmal spätestens zu Mittag aufstehen.

Vom Samstag hatte ich noch eine 3/4 Pille übrig. So machte ich mich kurz nach Mitternacht auf den Weg zum Club. Wie erwartet viel zu früh. Im Club war fast nichts los, aber dafür diesmal wirklich ältere Gays, die nur am Rande stehen und andere begutachten. Kein gutes Setting. Dafür legt der DJ wirklich gut auf. Ich kaufe mir ein Bier, setze mich und schaue mir den Club in Ruhe an. Nach einer Weile stehe ich am Rande der Tanzfläche und wippe zur Musik. Der DJ wird immer besser und so langsam füllt sich der Club.

Zwischen halb zwei und 2 Uhr fange ich an zu überlegen wie der Abend weitergehen soll. Die Musik gefällt mir richtig gut und ich bewege mich auch jetzt schon gut zum Beat. Aber der Main-Gig bereitet sich schon vor und so rechne ich im Kopf schon wieder die Zeiten zwischen Einnahme und Wirkung durch. 2:30 Uhr ist das Target. Viel später will ich nicht und viel früher auch nicht. Ich habe nur die 3/4 Pille und will mit der über die Nacht kommen. Draußen vor dem Club habe ich auch keine Dealer entdecken können.

Interessiert beobachte ich die Menge. Bisher scheinen alle eher mit Alkohol unterwegs zu sein. Lediglich zwei Typen in der ersten Reihe wirken etwas aufgedreht. Eine Gruppe von drei jungen feschen Gays erweckt doch langsam den Eindruck als hätten sie was eingenommen. Sie werden immer mehr touchy und berühren sich gegenseitig oder sich selbst. Klares Anzeichen für die emphatische Wirkung! Ich stehe weiter am Rand zwischen Tanzfläche und dem Weg zum Klo und tanze kräftig mit. Plötzlich fragt mich ein älterer Typ irgendwas. Ich muss dreimal nachfragen, bis ich verstehe was er von mir will. Er fragt mich doch tatsächlich, ob ich Speed verkaufe. Lachend weise ich ihn ab. Aber immerhin sind hier wohl auch Drogen im Umlauf. Von wegen nur Alkohol.

Da durch Ecstasy der Harndrang unterdrückt wird und man trotz des vielen Wasser trinkens nicht aufs Klo muss, gehe ich vorsorglich vorher einige Male. Nachdem ich mir die Hände gewaschen hab, nehme ich mein kleines Tütchen aus der Hose, fummle die 3/4 Pille heraus und nehme sie im Ganzen. Ich möchte testen, ob der Energierausch stärker und die Langzeitwirkung anders ist, als wenn ich die Pille in halben Teilen nehme. Gerade wird ein Typ mit Pinkeln fertig und sieht mich am Waschbecken. Mir ist es völlig egal und auch er verzieht mit keiner Miene das Gesicht. Einige Minuten stehe ich am Rand der Tanzfläche, bevor ich nach und nach in die Meute werfe. Der Abend ist schon jetzt lustig, da der Club recht cool ist und ich einen Gay getroffen habe, den ich bisher nur beruflich kannte und nicht wusste, dass er überhaupt Gay ist. Die Welt ist halt doch sehr klein und wir gehören alle dazu.

Gespannt achte ich auf meinen Körper und tatsächlich kann ich alle Phasen der einsetzenden Wirkung bis ins Detail fühlen und auseinander halten. Nach 10min merke ich kurz ein flaues Gefühl im Magen. Die Pille scheint sich aufzulösen. Nach weiteren 5min fühle ich ein leichtes Kribbeln auf der Haut und die Härchen stellen sich auf. Es beginnt ins Blut überzugehen. Als nächstes klärt sich der Blick und vermutlich reißen die Pupillen weit auf. Ich liebe diesen Effekt, aber meist nehme ich ihn nicht mehr so klar und auffällig wahr, wie noch zu Weihnachten. Innerhalb der nächsten 10min fühle ich die erste Energie. Ich gehe weiter vor auf die Tanzfläche, bewege mich leichter und warte auf den richtigen Energieschub. Seit der Einnahme der Tablette sind gute 35min vergangen und erst jetzt setzt die Wirkung ein. Der Main-Gig hat angefangen und die Musik ist ungleich härter. Die Menge dreht so richtig auf und ich gehe mit.

Da ich doch recht viel auf einmal genommen habe, erwarte ich einen starken Schub, auf dem ich hoffentlich eine Weile schwebe. Ja, es durchfährt mich Energie, aber bei weitem nicht so unerwartet und durchflutend wie sonst. Dennoch gebe ich Gas und lasse mich von der Stimmung tragen. Nach guten 10min lässt die Wirkung schlagartig nach. Ungläubig schaue ich auf die Uhr. Es sind tatsächlich nur 5 bis 10min vergangen. WTF! Das kann nicht sein! Ich tanze weiter und hoffe auf eine weitere Wirkung. Aber sie bleibt aus. Obwohl der Energieschub ein plötzlicher Moment ist, setzt Ecstasy doch über einen längeren Zeitraum von ein bis zwei Stunden diverse Effekte frei. Auch wenn man diese nicht unbedingt bewusst wahrnimmt, sie sind da und nicht zu unterschätzen. Aber auch ohne Kick ist man dennoch munter und schwebt nicht umsonst unbeschwert bis morgens durch die Nacht.

Dennoch bin ich total perplex und fasse es einfach nicht. So war die Nacht nicht geplant. Ich wollte unbedingt den starken Energieschub und das unglaubliche Gefühl der ersten halben Stunde. Aber es ist nicht mehr da. So stehe ich abseits im Vorraum zu den WC’s und gönne mir eine Pause. Im Augenwinkel sehe ich wie ein Typ einen anderen was fragt. Dieser verschwindet am WC und sperrt sich ein, obwohl er gerade kurz zuvor genau aus dem selben WC herausgekommen ist. Ich vermute, dass er dort ein Päcken Drogen versteckt hat. Unerwartet habe ich wohl einen Dealer ausgemacht. Schon komisch wie man anfängt die Leute genau einzuschätzen. Während er noch im WC ist, frage ich den anderen, ob er bei ihm was bestellt hat und er was verkauft. Er schaut mich komisch an und so wiederhole ich meine Frage. Er verneint und fragt mich im Gegenzug ob ich denn was suche bzw. was ich brauche. Ich erwidere, dass ich eine Ecstasy kaufen würde. Er gibt mir zu verstehen hier zu warten. Er kenne da wen und komme dann gleich zurück.

Soviel zu meinem guten Vorsatz für heute Nacht. Von wegen die eine 3/4 Pille wäre genug. Er kommt wieder und meint, er habe eine Pille in der einen Hand und will das Geld in die andere Hand. Da ich nur 20 Euro Scheine habe und er nicht wechseln kann, muss ich kurz zur Bar und Geld wechseln. Insgeheim frage ich mich, ob die nicht 1 und 1 zusammenzählen können. Aber niemand stellt dumme Frage. So bin ich schnell zurück und der Handel ist perfekt. Der Dealer gibt mir noch den freundlichen Rat vorsichtig zu sein und mit einer halben Pille zu starten. Ich frage zurück, ob die Pille stärker sei. Er nickt und rät mir nochmals zur Vorsicht. Ich bin von soviel Fürsorglichkeit gerührt und halte mich an seinen Rat. Später am Abend sehe ich ihn auf der Tanzfläche, selbst im Rausch, aber nicht in einem Speed-ähnlichen Zustand. Er hat sich gut unter Kontrolle.

Die Pille ist zumindest etwas größer als die anderen. Ich beiße eine gute Hälfte ab und schon bin ich wieder auf der Tanzfläche. Nach etwa einer halben Stunde merke ich wieder etwas Energie. Aber ich merke nichts von einer starken Pille. Der Effekt ist gering. So warte ich weiter und hoffe ein verspätetes Einsetzen. Nach über einer Stunde fühle ich noch immer nicht sonderlich mehr. Es ist in etwa 3:30 Uhr und nun nehme die zweite Hälfte. Okay, es war eventuell keine ganze Hälfte mehr. In meiner Hosentasche war sie zerbröselt. Wie alle größeren Pillen war sie wohl nicht sonderlich stabil. So kratze ich die Reste zusammen und nehme sie mit einem Schluck Wasser. Da stehe ich nun. In mir eine ganze Pille, vor deren Wirkung ich gewarnt wurde und dazu die 3/4 Pille, welche ich selbst dabei hatte. Und wieder kommt kein Energieschub. Innerlich bin ich genervt und muss mir eingestehen, dass mein Körper eine Resistenz aufgebaut hat.

Natürlich bin ich dennoch hellwach und die Musik ist unglaublich gut. Ganz anders als am Samstag und bei weitem nicht so monoton. Natürlich fange ich auch wieder an Typen zu berühren. Und obwohl es ein Gay-Event ist, erwische ich natürlich Hetero-Typen. Aber alle sind in guter Stimmung und so verfliegt die Nacht. Über der Tanzfläche sind große Fensterflächen nach draußen und ab 5 Uhr wird es schon recht hell im Club. Aber niemand lässt sich ablenken. Die Musik ist einfach zu gut. Pünktlich um 6 Uhr ist die Party dann vorbei. Das Security-Personal war schon vorab beim DJ. Scheinbar haben sie hier strikte Auflagen. Er spielt die letzte Nummer, dann geht das Licht an und die Musik aus. Alle stehen ruhig auf der Tanzfläche und werden nach und nach bedrängt heimzugehen.

Vor der Tür spricht mich noch jemand an, ob ich jetzt allein heimgehe. Ich bin mir nicht sicher, ob er sich über mich lustig macht, da ich allein auf Partys gehe, oder ob er mich gerade anmachen will. Ich frage zurück, ob die Party denn noch irgendwo weitergehe. Sie wollen wohl noch runter an die Donau und später woanders hin. Da aber nur heute Feiertag ist und ich zudem nicht den ganzen Tag verschlafen möchte, lehne ich dankend ab und antworte, dass für mich die Party heute vorbei sei. Gute Nacht.

Meine Pupillen sind wieder geweitet, aber ich fühle mich gut. Ich habe wieder gut geschwitzt und schmecke das Salz auf meinen Lippen. Ohne Duschen geht es diesmal nicht ins Bett. Gegen Mittag schreibt mir ein Freund was ich heute mache und ob ich wieder auf Party war. Auf dem Weg nach Hause musste ich mir ja schon eingestehen, dass ich wieder eine Nacht mit Drogen und Party verbracht habe und dass ich doch irgendwie süchtig danach bin und wie armselig das im Grunde doch ist. Und nun fragt er mich auch noch direkt danach. Ich schäme mich und umgehe die Antwort. Stattdessen schreibe ich, dass ich heute nichts vor hab und lege mich wieder schlafen.

Um 14 Uhr klingelt der Wecker und mir geht es hervorragend. Mein Freund hat wieder geschrieben und fragt, ob ich Lust habe mit ihm und seinem Freund Eis essen zu gehen und den Nachmittag zu verbringen. Heute ist es unerwartet schön und so sage ich sofort zu, trinke meinen Kaffee und mache mich auf den Weg. Der restliche Tag ist wunderschön und der Abend ebenso. Wie schon gesagt, ich lebe auf der Überholspur. Beruflich läuft es bestens. Ich habe super nette Menschen kennengelernt und habe obendrein den besten Sex meines Lebens. Dennoch ist an diesem Nachmittag irgendwas anders. Ich rede mit meinen Freunden über die Nacht und gestehe, dass ich eine Grenze überschritten habe, welche ich in den Griff bekommen muss. Wir reden viel über die Wirkung und Nebenwirkungen.

Wer den Effekt nicht kennt, versteht es nicht. Was man sich unter einem Rausch vorstellt ist was ganz anderes. Diesen Rausch gibt es in der Form nicht. Vielmehr ist es eine Summe diverser Effekte. Jedenfalls scheint das Ecstasy noch immer in meinem Blut zu sein. Hin und wieder läuft mir ein Kribbeln über die Haut. Ich fühle, dass ich irgendwie aufgedreht bin und fürchte, dass man es mir anmerkt. Ich bin super gut gelaunt und rede die ganze Zeit über Gott und die Welt. Ich genieße den schönen Tag in vollen Zügen. Zudem ist mein Kalt-Wärme-Empfinden anders. Manchmal fröstelt es mich leicht, aber es fühlt sich total angenehm an. Es ist noch da! Es ist noch in immer in mir. Scheinbar war es doch eine starke Pille, nur blockt mein Körper die positiven Effekte in der Nacht. Erst gegen 17 Uhr merke ich wie die Wirkung aufhört. Das Coming-Down setzt ein. Das Frösteln fühlt sich nun doch kalt an und ich bin nicht mehr so aufgedreht. Die depressiven Effekte bleiben aber wieder aus und kommen auch an den nächsten Tage nicht. Gott sei Dank!

Später synchronisiere ich meine Puls-Uhr mit meinem Handy und werfe einen Blick auf den Verlauf in der Nacht. Ich weiß noch genau wann ich was eingeworfen habe und wann welche Wirkung eingesetzt hab. Ich zoome hinein und tatsächlich - wie ein Arzt kann ich auf der Kurve alles genau nachvollziehen. Angefangen vom ersten leichten Kribbeln bis zur vollen Wirkung. Ebenso den Effekt der zweiten Pille.

Mein Ruhepuls liegt bei etwa 50 Schlägen pro Minute. Wenn ich mich bewege geht er auf 80 bis 100 rauf. Die ersten zwei Stunden im Club erkennt man deutlich an der Kurve, welche konstant bei 80 pendelt. Die ersten 10min des Kribbeln und Einsetzens der Wirkung erkennt man an einer leicht erhöhte Kurve bei 85. Danach hebt mich die Pille auf 90 bis 100. Weit weg von einem Rausch. Wenn man so richtig high ist, verläuft der Puls in der Regel bei über 130 bis 160 am Rande des roten Bereichs. Aber der Effekt der Klarheit und Energie ist dennoch da und sehr konstant. Aber erst die zweite Pille bzw. deren erste Hälfte hebt mich näher Richtung Rausch. Der Puls steigt um weitere 20 Schläge in die Region um 130 und verbleibt dort. Die Wirkung der ersten Pille zeigte sich zuvor schon konstant. Sie hätte mich also doch durch die Nacht getragen. Auch die zweite Hälfte der zweiten Pille erkennt man deutlich. Der Puls macht nochmal einen kleinen Sprung auf 140.

Selbst am Nachmittag pendelt der Puls noch zwischen 100 und 130 bis er sich weit nach 17 Uhr normalisiert. Also war mein Gefühl doch richtig und die Wirkung war den ganzen Tag über in meinem Blut. In der Party-Nacht passt die Kurve der Bewegung wunderbar zur Puls-Kurve. Mit dem Einsetzen der Wirkung jeder Pille bzw. jeder weiteren Hälfte steigt der Bewegungsdrang sprunghaft an und lässt mich für 45 bis 60min wild tanzen bis es sich dann für eine weitere Stunde trägt. Jedes Nachlegen vervielfältigt diesen Effekt. Die erste Phase des Bewegungsdrangs erscheint immer gleich lang, aber die zweite Phase danach wird mit jeder Dosis länger. Es zeigt sich also gut, dass die Wirkung durchaus nach und nach freigesetzt wird und man nicht zu viel nachlegen sollte. Immerhin hätte es mich heute ja locker bis 17 Uhr getragen.

Einen ähnlichen Effekt erkenne ich nun nachträglich auch an den Kurven für letzten Samstag. Nur hatte ich hier in kleineren Dosen nachgelegt, so dass der Bewegungsdrang und die Phase danach weniger deutlich ausgeprägt sind. Dafür ist der Puls konstant höher bei 140 und mehr. Auch hier erkenne ich deutlich das langsame Einsetzen der ersten Effekte bevor Puls und Bewegung in die Höhe schnellen. Auch erkenne ich deutlich das Nachlegen und stets davor das Tief in der Bewegungskurve, also das Coming-Down. Es deckt sich fast auf die Minute mit meinem Bericht. Beim Nachlegen sieht man zudem, dass der Puls in etwa 30min vor Einsetzen des vollen Bewegungsdrangs bereits aufs nächst höhere Level schnellt. Und ebenfalls trägt mich dort das letzte Nachlegen am längsten. Wohl auch deshalb, weil ich absichtlich nicht mehr nachlege und der Wirkung somit genügend Raum gebe. Der Puls bleibt auch hier am Nachmittag bis weit nach 15 Uhr erhöht und wird durch meinen Jogging-Ausflug noch weit in den roten Bereich getrieben. Kein Wunder, dass ich mich leichtfüssig und doch gedopt gefühlt hatte.

Interessiert vergleiche ist es mit der Nacht vom 19. auf den 20. April wo ich statt Hälften nur Viertel zum Nachlegen genommen habe. Auch hier erkennt man das erste langsame Einsetzen sowie den Bewegungsdrang. Aber das Nachlegen ist nicht mehr deutlich erkennbar. Stattdessen bleibt der Puls die ganze Nacht über konstant und der Bewegungsdrang auf einem guten Mittel. Das Nachlassen meiner Laune als ich mich dann fürs Heimgehen entschieden habe, ist ebenso deutlich nachvollziehbar. Der hohe Puls ist hier bis 14 Uhr nachmittags zu sehen.

Allen Kurven ist gemein, dass der richtige Rausch, der dich durch die Nacht trägt, erst bei einem Puls von etwa 130 anfängt und es bei über 140 und einer lang anhaltenden Wirkung von weit über 2 Stunden dann zu Halluzinationen, Gedankenabrissen und Erschöpfung kommt. Interessant wie gut man die Wirkung einschätzen lernt. Jetzt muss ich nur noch lernen mit meiner Sucht umzugehen. Blöd nur, dass ein Freund gerade in Amsterdam ist und mir parallel schreibt, dass er heute Abend auf Tour geht und es dort so gute und billige Pillen gibt. Gemeinsam scherzen wir, ob und wir er diese am Rückflug mitbringen kann oder wie wir sie alternativ bekommen. Aber nun ist Schluss! Und heute gehe ich nicht fort!


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