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Di 05.04.2022

Gestern habe ich das Tagebuch nicht geschrieben und lag noch lange wach. Das Schreiben am Ende des Tages werde ich für die kommenden, abstrusen Tage unbedingt beibehalten!
F. hat immer wieder Magenschmerzen, sie geht nicht in die Kita und weil ich bis mittags an der Drehbuchfassung schreiben will, die ich morgen den Schauspielern und dem Musiker für die Lesung schicke, bleibe ich nachmittags zuhause und fahre nicht ins Seminar. Ich werde mit dem Musiker eine Fassung aufnehmen, in der ich zur Musik alle Texte spreche. Das will ich den Schauspielern schicken. Da ich nur einen richtigen Probentag will, erscheint mir das als effektive Lösung.

Ich versuche beim Murmelbahnbauen bereits, die ersten Strophen des Liedes auf das mehrstimmige Playback zu singen - es ist eine Katastrophe! Zwischenzeitlich liegen F. und ich nebeneinander auf dem Boden und starren umher. Wir beide haben nicht, was wir brauchen. Die Stimmung verbessert sich, als F. auf die Idee kommt, ein "Mr. Gum"-Hörbuch anzumachen. Harry Rowohlt muss beim Übersetzen dieser Bücher noch eine ordentliche Schippe Anarchie draufgepackt haben. Immer, wenn ich laut auflache, habe ich das Gefühl, aufzuatmen - Humor ist Lebensmittel!

C. und ich streiten sehr gut. Seit ich durch ein YouTube-Video weiß, dass man bei Stress zum Krokodil wird, mache ich rechtzeitig Witze darüber, wenn ich merke, dass ich gegen Stühle laufe, mir Sachen aus der Hand fallen und ich anfange, unkontrolliert herumzumeckern.
Plötzlich habe ich eine Nachricht von B. von der Tschechischen Botschaft: Ich bekomme die Möglichkeit, mit einer kleinen Adaption von Pavel Čapeks "Fabrik des Absoluten" in der historischen Brutalismus-Architektur der Botschaft zu drehen! Wir haben Anfang Mai verabredet, um weiter zu planen. Das wäre nach der Staging-Übung DIE Möglichkeit, einen guten Film als Bewerbung für einen Regie-Master-Studienplatz zu drehen!

F. und ich rasten beide vor dem Abendbrot nochmal total aus. Ich, weil die Küchenmaschine mit dem Pfannkuchenteig nicht richtig dreht und F., weil ihre Bautürme immer wieder umfallen. Jetzt schlafen die Krokodile und ich laufe immer wieder zwischen der Pfanne und dem Laptop hin und her, um den restlichen Teig und den restlichen Tag rauszubacken.


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