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Di 12.04.2022

F. sagt, die Bauarbeiter vor dem Haus bauen eine Hütte für die Bauarbeiter. So erhält sich das kapitalistische System am Ende selbst.

Ich will meine Stimme schonen! Die Stimmbänder "reiben" schon. Wie soll das morgen werden?
Seit C. und ich gemeinsame Unternehmungen als Geschäftszeit in die Kalender planen, wird unsere Beziehung immer inniger. Heute nicht. Ich kann einen Gedankenk nicht so ausdrücken, dass er von ihr verstanden wird. Wir essen schweigend und hören einen Podcast über Geduld.

Der Schauspiel-Dekan der Filmuniversität bringt mich auf die FANTASTISCHE Idee, mit ukrainischen Gastschauspieler:innen meine Regieübung zu drehen! Das liefert den idealen Anlass, das geplante formelle Konzept mit einer relevanten Geschichte zu verbinden. Ich werde das Drehbuch mit den Schauspieler:innen gemeinsam entwickeln.
Von A. erfahre ich derweil, dass die Musikaufnahmen am Sonntag für das Hörspiel nicht statt gefunden haben. Stattdessen hatten sich alle im Studio betrunken und die Musik auf alte Kassettenbänder aufgenommen. Ein trunkenes Rauschen in unterschiedlichen Tonlagen ist von meinem musikalischen Konzept übrig geblieben.
Ich vergesse zu kochen, C. Fühlt sich zu Recht nicht gesehen. Der folgende Streit ist so klischeebehaftet und vermeidbar, dass ich am liebsten "den Sender wechseln" möchte, aber mein Leben hat nur ein Programm.

Im Theater treffe ich bestimmte Töne nicht, immer wieder. Die Kolleginnen kommen in die Garderobe und verbieten mir, weiter zu singen. Ich vertraue ihnen, stehe eine halbe Stunde herum und weiß nichts mit mir anzufangen.
Nach der guten Vorstellung sitzen wir noch in der Bar nebenan und sprechen eine halbe Stunde über alkoholische Sommergetränke. Die dabei besprochenen "Trinkgründe" sortiere ich in Gedanken in die immergleichen Schubladen: Belohnung, Entspannung, Belebung, Betäubung.

Zuhause belohne ich mich auch für den geschafften Tag. Unzwar mit einem ekelhaften Essen, wild zusammengerührt aus Konserven, Resten und Blutwurst. Ich esse den fettigen Schleim und schaue dabei Videoessays über Studio Ghibli Filme. Irgendwann ist der Zauber verflogen und ich hänge viel zu spät über dem Telefon und stochere in der Vergangenheit. Zeit ins Bett zu gehen! Los!


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